Akt Eins - Vorfreude
Wir schreiben den 12. September 2022. Es ist ein herrlich sonniger Tag in Kristiansand, Norwegen. Drei Studentinnen freuen sich nach einem anstrengenden Unitag auf eine entspannte Wanderung in einem Waldgebiet außerhalb der Stadt, etwa 20 Minuten mit dem Bus entfernt. Sonnenuntergang: 19:54 Uhr. Dunkelheit in einem Wald: viel, viel, viel früher.
Unser Auslandssemester ist nun zur Hälfte vergangen und während wir bereits recht viel von Norwegen gesehen und bestaunt hatten, war Kristiansand und seine Umgebung etwas zu kurz gekommen. Was bietet sich also besser an, als ein netter Rundweg ganz in der Nähe?
Ausgestattet mit Abendbrot, Wasser und bester Laune machen wir uns auf den Weg. Der Rundweg war uns von unseren Mitstudierenden wärmstens empfohlen worden und wir wissen daher auch, dass der Beginn des Weges hinter einer Tankstelle liegt - etwas versteckt also. Wir nehmen um 16 Uhr den Bus, quatschen und lachen. und verpassen unsere Haltestelle. Kein Problem, dann beginnt unsere kleine Wanderung eben etwas früher und wir marschieren los zur Tankstelle. Etwa vierzig Minuten brauchen wir, auch weil wir die Tankstelle zuerst nicht finden und vor allem den Weg hinter die Tankstelle (und damit den Beginn der Wanderung) nicht auf Anhieb erkennen können. Aber was soll´s? Dann eben ein bisschen später. Ein einstündiger Rundweg, gute Gesellschaft und Abendbrot - was kann schon schiefgehen?
Akt Zwei - Zweifel
Es ist inzwischen 17:15 Uhr. Keine der Studentinnen macht sich Sorgen um die Uhrzeit.
Der Weg führt uns kurz über moosbewachsene Steine, riesige umgefallene Bäume und einige Steinstufen, dann empfängt und eins Schild: "Lille Preikestolen", kleiner Preikestolen, steht darauf. Wir hatten wenige Wochen zuvor den großen Preikestolen bei Stavanger bestaunt und freuen uns jetzt auf seinen kleinen Bruder.
Gekennzeichnet ist dieser Weg blau, wir müssen also den vielen blauen Punkten auf den Bäumen und Felsen folgen, um wieder hierher zu kommen, genau wie es uns beschrieben worden war. Also los. Es ist ein wunderschöner Weg durch den Wald, wir sehen letzte Blaubeeren an den Sträuchern und freuen uns über die Waldluft. Guter Dinge spazieren wir auf dem Weg, folgen den blauen Punkten, die uns über glatte Felsen, kleine Trampfelpfade und entlang hoher Felswände führen und merken bald, dass wir Hunger bekommen. Als wir an einem riesigen See ankommen, beschließen wir, unser Essen mit dieser Aussicht zu genießen. Es ist jetzt 18:15 Uhr. Beunruhigt uns das? Nein, wir sind eben bequem spaziert. Dann dauert es eben ein bisschen länger, es ist noch hell und wir haben sicher über die Hälfte bereits geschafft. Wir essen also gemütlich und beschweren uns über die Uni, über die Präsentation, die wir morgen halten müssen und planen unseren nächsten Trip.
Gestärkt machen wir uns gegen 18:45 Uhr auf zum Endspurt. Noch eine halbe Stunde, denken wir, dann sind wir zurück an der Tankstelle und belohnen uns mit einer Tafel Schokolade für umgerechnet 10€. Wir sprechen weiterhin gut gelaunt miteinander und folgen den blauen Punkten auf Baum und Fels, auf Stock und Stein. Bis wir merken, dass wir die blauen Punkte nicht mehr ganz so gut erkennen. Wieso? In einem Wald bricht die Dunkelheit viel früher herein, lange, bevor die Sonne untergeht.
Wir reden jetzt etwas weniger, konzentrieren uns auf dem Weg und auf die Punkte, landen schließlich an einer Brücke, die uns über einen kleinen Fluss führt. Kurz ist es noch dämmrig-hell, dann schalten wir unsere Handy-Taschenlampen ein und überqueren die Brücke, die uns zurück in den Wald führt und damit in die Dunkelheit.
Akt Drei: Verzweiflung
Es ist 20:30 Uhr. Und dunkel.
Wir versuchen uns in Scherzen. Reden uns ein, dass wir uns nicht verlaufen haben, sondern dass wir lediglich langsam laufen und wirklich gleich die Tankstelle sehen. Wir reden jetzt auch etwas gezwungener miteinander, jede einzelne von uns höchst bemüht, ihre aufkeimende Panik zu unterdrücken. Machen wir morgen Burger (Ich breche mir gleich den Knöchel)? Ja, sehr gerne, wollen wir auch Pommes dazu (Wo ist der nächste blaue Punkt?)? Ich bin nicht sicher, ob wir zwei Burger pro Person brauchen, wenn wir Pommes haben (Und ich bin nicht sicher, ob wir es überhaupt noch zu den Burgern schaffen).
Immer weiter streifen wir praktisch blind und nur mit unseren (wirklich schlechten) Handy-Taschenlampen durch den stockdunklen Wald: Stine vorne sucht fieberhaft und wie besessen nach dem nächsten blauen Punkt, Rica in der Mitte murmelt leise vor sich hin und ich hinten rechne andauernd fest damit, dass uns gleich ein Wildschwein oder ein Elch erwischt. GoogleMaps findet zwar unseren Standort, kann uns aber nicht helfen, wir gehen jetzt links von einer (oder der von vorhin?) hohen Felswand entlang. Was rechts von uns ist, können wir nicht genau sagen, weil wir das Licht nicht vom Weg wegleuchten wollen. Meine Mutter fragt, wie die Wanderung war. Ich lüge ihr und mir vor, dass wir gleich wieder zuhause sind, dass wir nur noch was gegessen haben. Weiter geht´s. Akku sparen.
Es ist inzwischen kurz vor 22 Uhr und wir reden kaum noch, vor allem, weil wir alle drei sonst unserer Fantasie freien Lauf lassen würden. Ich male mir aus, dass wir die Bergrettung rufen und die Nacht zusammengekauert im Wald verbringen müssen. Stine bedauert, dass wir zu wenig Wasser dabei haben und Rica sorgt sich seltsamerweise über unsere Präsentation. Mehrmals fallen wir hin, helfen uns gegenseitig wieder auf und stolpern weiter, immer auf der Suche nach dem. nächsten. blauen. Punkt.
Wir schwitzen, keuchen vor Anstrengung und unterdrückter Panik. Getrunken wird nur noch in allergrößter Not, aber meiner Meinung nach befinden wir uns gerade da. Ich hatte mich geirrt. Nach weiteren quälend langen Minuten voller Hirngespinste und Kratzern bleibt Stine plötzlich stehen. Ich laufe, vollkommen in dem Horrorfilm gefangen, der sich in meinem Kopf abspielt, in Rica hinein, die natürlich zu Boden geht. Wir beide fragen, was denn los sei und Stine spricht die einzige Sache an, die unsere Situation noch etwas ungemütlicher macht. Sie sieht keine blauen Punkte mehr. Ruhe bewahren oder weinen? Wir entscheiden uns für beides. Laufen mehrere hundert Meter zurück, zum letzten bekannten blauen Punkt und gehen von dort aus auf die Suche nach dem nächsten. Aber wir finden keinen mehr.
Wir beschließen, unser letztes Wasser zu trinken und einfach dem Pfad zu folgen, kein noch größeres Risiko einzugehen. Weiter und immer weiter stapfen wir durch Norwegen, Stines Handy ist bereits leer, mein Akku spinnt sowieso und Ricas Handy ist schon lange im Stromsparmodus.
Und dann sehen wir sie: die gelben Schilder der Tankstelle, vielleicht 200 Meter entfernt.
Akt Vier - Ekstase
Es ist 00.17 Uhr. Drei junge Frauen stolpern in den hellerleuchteten Tankstellenshop.
Der letzte Schritt raus aus der Hölle fühlt sich an wie eine Wiedergeburt. Wir können nicht fassen, dass wir die Nacht nicht im Wald verbringen müssen, dass wir nicht von Wildschweinen oder Elchen angegriffen wurden (seltsam.) und dass wir die Präsentation halten können (was ein Glück.). Etwas hysterisch lachend begeben wir uns in die Tankstelle, kaufen etwas Süßes und etwas zu trinken und verfluchen den Wald und die Farbe blau. Bis wir zuhause sind, ist es ungefähr 1 Uhr und wir alle drei würden am liebsten zwölf Stunden durchschlafen.
Jetzt, wo einige Zeit vergangen ist und ich mit einem etwas anderen, rationaleren Blick auf die Geschichte schaue, fällt mir eine ganz entscheidende Sache auf: Wir haben uns auf jeden Fall verlaufen, denn der "Lille Preikestolen" war uns leider nie begegnet.
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