Ich bin für meinen jugendlichen Leichtsinn bekannt. Es ist zwar keine zwei Monate her, dass ich in meine vierte Lebensdekade gestartet bin und damit eine verwirrende „3“ meine Altersangabe anführt, aber im Kopf bin ich noch ziemlich oft 16 – und genieße es. Man findet mich auf Festivals, bei denen die Gelände aufgrund anhaltenden Regens immer und immer wieder in Schlammwüsten verwandelt werden und die Mitnahme eines Abschlepphakens empfohlen wird. Ich habe meinen Transporter eigenhändig in einen Camper umgebaut und nächtige dort auch neben meinem Motorrad, wenn es sich nicht anders einrichten lässt. Ich liebe es, in der Natur zu sein, habe gerade mit meiner Frau Carla unseren ersten Mammut-Marsch mit 100 km in unter 24 Stunden gemeistert und bin auch schon einen Marathon in Hamburg gelaufen. Manche Freunde bezeichnen mich als „verrückt“, andere gaben mir irgendwann einmal den liebevollen Spitznamen „Filou“ - und ja, ich musste erst einmal googeln, was ein „Filou“ überhaupt ist.
Zu Beginn meines letzten Urlaubes im Februar saß ich also erwartungsvoll auf der Einstiegsleiste meines Campers und wartete auf meine Frau Carla, um mit ihr in einen von ihr geplanten Campingurlaub in den Bayrischen Wald zu starten. Ich war bereits seit zehn Minuten startklar, aber sie war noch ins Haus zurückgekehrt, um eine Flasche Gin für die abendlichen Lagerfeuer und ihre Badeschlappen zu suchen. Nichtsahnend grinste ich in die Kamera, als sie endlich die Tür hinter sich zuzog und rief „Los geht’s.“. Mir hätte ihr spitzbübisches Grinsen auffallen sollen, als sie „Röhrnbach“ in das Navi eintippte und den Motor startete. 512 km und 5 Stunden 17 Minuten Fahrt. Mir gefiel der Gedanke, zusammen mit meiner Frau in ein weiteres Abenteuer in der Natur zu starten, viel zu wandern und dabei die Freiheit zu genießen. „Steffen, Schatz,…“ Ich wurde aufmerksam und hob eine Augenbraue, als ich meiner Frau den Blick zuwandte. Dieses „Schatz“ hatte eine seltsame Intonation. „Am Mittwoch ist doch Valentinstag.“ Pause. Oh oh, mir schwante langsam, dass hier etwas aus dem Ruder lief. „Und Du liebst mich doch…“ Hilfe, diese Killerphrase gleich zu Beginn machte die ganze Konversation noch unheilvoller. „Bist Du mir böse, wenn wir nicht den ganzen Urlaub im Camper verbringen? Ich habe uns drei Übernachtungen in einem Wellnesshotel gebucht.“ Stille.
Ich musste schlucken. Vor meinem geistigen Auge sah ich Instagram-Werbeposts, die in letzter Zeit bei Carla immer mal wieder auf dem Bildschirm aufgeflackert waren. Prosecco schlürfende Püppchen, die sich für Instagram am Beckenrand in Position gebracht hatten, und Männer, die sich für ein 6-Gänge-Menü abends ihren „feinen Zwirn“ angezogen hatten und mit dem Sommelier über „violette Reflexe und ein Bouquet voll mit Noten von Brombeere und Kirschen“ fachsimpelten. Das war doch affig.
„Dein Schweigen verunsichert mich. Steffen, Du weißt, dass ich es liebe, Zeit mit Dir in der Natur zu verbringen. Aber ich denke, es könnte auch mal schön sein, sich zu entspannen und verwöhnen zu lassen. Außerdem kann unser Bus eine kleine Pause gebrauchen und wir dürfen uns zwischendurch auch mal ein weiches Bett und ein bisschen Luxus gönnen.“ Ich war extrem skeptisch, aber ich sah das Strahlen in Carlas Augen und beschloss, mich auf das Abenteuer einzulassen. „Und was ziehe ich zum Abendessen an?“ „Keine Sorge, ich habe Dir zwei weiße Hemden und Deine dunkle Leinenhose eingepackt.“
Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich die restlichen 5 Stunden und 3 Minuten der Fahrt nicht ein bisschen angespannt war. Wie verhielt man sich in einem Wellnesshotel? Würden wir auffallen und den Altersdurchschnitt senken? Gäbe es auch Gänge für Vegetarier? Und würde ich schräg von der Seite gemustert werden, weil ich in so einen Schuppen nicht reinpasse? Ich hätte kein Problem damit, wenn mich jemand instantan an meinen Camper fesseln würde und ich diesen für sieben Tage nicht verlassen könnte.
„Wir sind da.“ Wir hielten direkt vor dem Eingang des Wellnesshotels Jagdhof. „Carla, fünf Sterne?“ Sie zwinkerte mir zu und meinte „Sieh es als vorgezogenes Valentinstagsgeschenk an“. Als wir das Foyer betraten, traute nicht nur ich meinen Augen nicht, sondern auch Carla staunte. Leicht eingeschüchtert näherten wir uns der Rezeption, wo wir herzlich von einer Dame in einem Dirndl begrüßt wurden: „Waren Sie schon einmal hier? Nein? Dann erkläre ich Ihnen alles in Ruhe und führe Sie nach Ihrem Begrüßungsdrink durch das Hotel.“ Der Sekt wirkte sich positiv auf unsere Anspannung aus und wir wurden etwas ruhiger. Wir ließen den Blick durch die Lobby streifen und bewunderten die prächtige Einrichtung mit den eleganten Möbeln und den stimmigen Leuchten. Wir mussten lachen, denn die vorbeigehenden Leute in ihren Bademänteln sahen so normal aus. Das beruhigte noch mehr. Die freundliche Empfangsdame führte uns dann, vorbei an dem glitzernden Indoorpool und dem exquisitesten Fitnestudio, das ich jemals gesehen hatte, in unser Zimmer. Dies war eher rustikal und ich fühlte mich dort umgehend wohl. Doch trotz der Luxusumgebung und der Annehmlichkeiten des Hotels konnte ich nicht leugnen, dass ich das Freiheitsgefühl vermisste, das mir mein Bus normalerweise schenkte. Aber ich beschloss, meine Gedanken beiseitezuschieben und mich auf die gemeinsame Zeit mit Carla zu freuen.
„Na, wie gefällt es Dir?“ fragte sie mit einem breiten Grinsen. Sie war eindeutig schon zu 100% im Jagdhof angekommen und war dabei, sich ihren Bademantel zu schnappen und die Badetasche zu packen. „Es ist wirklich nicht schlecht. Aber ich vermisse unseren Camper trotzdem ein bisschen.“ Carla lachte. „Keine Sorge, Schatz. Der Bus steht gut behütet in der Tiefgarage und wird auf uns warten, bis wir zurückkommen. Aber jetzt lass uns erstmal unsere gemeinsame Zeit entspannt genießen.“
Und so verbrachten wir den ersten Tag damit, uns im Wellnesshotel zu entspannen, eine Honig-Paarmassage zu genießen und köstliches Essen zu schlemmen. Während ich durch die eleganten Gänge schlenderte und das Gefühl von Weichheit unter meinen Füßen genoss, begann ich langsam zu erkennen, wie wunderbar es war, sich einfach mal verwöhnen zu lassen.
Am nächsten Morgen schlug ich die Morgenpost auf und musste lachen: „Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wieder kommen“. Oscar Wilde schien ein weiser Mann gewesen zu sein und so beschloss ich, dieses Tagesmotto zu befolgen. Wir studierten die sportlichen Aktivitäten und einigten uns darauf, erst einmal gemeinsam Zeit im Fitnestudio zu verbringen. Während ich an den Geräten trainierte, genoss Carla einen Kurs namens "Innere Balance". Ich fühlte mich energiegeladen und kraftvoll, während ich meine Muskeln trainierte und mich auf die weiteren Erfahrungen und Entdeckungen des Tages vorbereitete. Gleichzeitig spürte ich langsam aber auch eine innere Ruhe und Ausgeglichenheit, die ich nicht erwartet hatte. Es war beeindruckend, mit Blick auf das Schwimmerbecken, die Höhenkammer und die Designbar trainieren zu können.
Am Abend erwartete uns ein romantisches 6-Gänge-Menü im Hotelrestaurant. Als besondere Überraschung hatte das Hotel je eine kleine Schachtel mit feinen Pralinen für Carla und mich vorbereitet. Wir genossen das Essen, den Wein und die Gesellschaft des jeweils Anderen, und ich konnte die Freude in Carlas Augen sehen, als sie die Pralinen kostete. Selbst der Sommelier, der das ältere Ehepaar am Nebentisch beriet, machte einen sehr sympathischen und keineswegs überkandidelten Eindruck auf uns. Mit dem Ehepaar witzelten wir sogar immer einmal wieder, denn sie schienen sehr viel Humor zu haben und zogen sich regelmäßig auf liebevolle Art gegenseitig auf. Genauso amüsant war der Tisch auf der anderen Seite, an der zwei Schwestern mit ihren drei pubertären Kindern darüber diskutierten, ob ein bayrisches Abitur irgendeine Aussagekraft hätte. Wir schmunzelten und verfolgten die Gespräche, die durch tatsächlichen jugendlichen Leichtsinn geprägt waren, mit einem gewissen Amüsement. Die jungen Damen hatten Unterhaltungsfaktor.
Als wir uns schließlich in unser gemütliches Zimmer zurückzogen, fühlte ich, dass ich angekommen und sogar „bekehrt“ war. Diese Zeit im Jagdhof hatte mir gezeigt, dass das Leben auch außerhalb meines geliebten Campers voller Überraschungen und Abenteuer steckte, auch wenn sie manchmal ziemlich unfreiwillig und sogar in Form eines Wellnesshotels daherkamen. Und während ich mit Carla kuschelte und mich auf die kommenden Tage freute, wusste ich, dass die Liebe und das Abenteuer stets an unserer Seite sein würden. Es war der bisher schönste Valentinstag meines Lebens. Aber wer weiß, wann der nächste Valentinstag im Jagdhof folgt? Vielleicht überrasche ich sie ja im nächsten Jahr… Mit was, bleibt noch abzuwarten ;-)
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