Wir alle kennen das Gefühl: Das Leben gleicht einer Fahrt auf der Überholspur. Alltagsstress, Termine, To-do-Listen nehmen kein Ende. Und obwohl der Jahresurlaub noch in weiter Ferne liegt, wächst die Sehnsucht nach einer Verschnaufpause – nach einem Moment des Innehaltens. Und genau hier liegt der Wert sogenannter „Mikro-Auszeiten“ – kurzer Urlaube zwischendurch.
Diese Urlaube müssen nicht Wochen dauern, um ihre Wirkung zu entfalten. Denn Erholung ist keine Frage von Zeit. Aus meiner Erfahrung als Wellnesshotel-Testerin weiß ich: Bereits zwei Tage in der richtigen Umgebung können Erstaunliches bewirken. Sie können eine Quelle neuer Kraft, Inspiration und Ruhe sein.
Was macht eine kurze Auszeit so wertvoll? Zunächst einmal: Sie ist spontan realisierbar. Während ein zweiwöchiger Urlaub langfristige Planung erfordert, lassen sich kurze Wellness-Auszeiten oft auch kurzentschlossen realisieren – ob über ein verlängertes Wochenende oder als bewusster Kurzurlaub unter der Woche. Und genau dieser spontane Charakter sorgt für einen wichtigen psychologischen Effekt: Erholung wird greifbar. Jetzt. Nicht erst später.
Gerne erinnere ich mich an einen Aufenthalt in einem Wellnesshotel im Allgäu. Nach nur 48 Stunden voller Achtsamkeit, Natur und Stille hatte ich das Gefühl, mein System sei einmal komplett erneuert. Kein stundenlanges Flugchaos, keine aufwendige Vorbereitung – und doch war das Gefühl der Erholung so tief wie nach einer Woche.
Die Wissenschaft bestätigt, was viele intuitiv ahnen: Schon kurze Unterbrechungen im Alltag senken das Stressniveau messbar. So zeigte eine Studie der Universität Konstanz, die in der Fachzeitschrift Scientific Reports im September 2020 veröffentlicht wurde: Schon wenige Minuten gezielte Entspannung können Stress spürbar senken und das parasympathische Nervensystem aktivieren. Die Psychologinnen und Psychologen beobachteten, dass bereits nach nur zehn Minuten Massage bei den Probanden ein deutlicher Entspannungseffekt eintrat - sowohl körperlich als auch mental. Sogar nach zehn Minuten einfachen Ruhens wiesen die Wissenschaftler schon einen erhöhten Entspannungseffekt nach.
Eine weitere Studie der US-amerikanischen Universität Michigan, die im April 2019 in der Fachzeitschrift „Frontiers in Psychology“ veröffentlicht wurde belegt, dass bereits eine 20-minütige Auszeit im Grünen das Stresshormonlevel signifikant reduzieren kann. Dabei bezeichneten die Wissenschaftler das Eintauchen ins gesunde Grün sogar als „Naturpille, die sich positiv auf den Cortisolspiegel im Körper auswirkt. Ein durch Stress bedingter, dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel kann das Immunsystem schwächen, zu Herz-Kreislauf-Problemen und zu Übergewicht führen.
Hand in Hand mit der zuletzt genannten Studie gehen auch die Forschungsergebnisse rund um Prof. Dr. Qing Li, Professor an der Nippon Medical School in Tokio. Er gilt als Pionier der „Forest Medicine“ und hat mit seiner Forschung das Waldbaden (Shinrin Yoku) wissenschaftlich fundiert. Der Immunologe zeigt in seinen Studien, wie sich ein Waldaufenthalt positiv auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirken kann. So senkt das sogenannte Waldbaden nicht nur die Konzentration des Stresshormons Cortisol und aktiviert den Parasympathikus (unser Ruhe- und Regenerationssystem), sondern kann auch die Zahl der natürlichen Killerzellen erhöhen, die im Körper Viren und Tumorzellen bekämpfen. Prof. Dr. Qing Li ist es gelungen, das intuitive Gefühl der heilsamen Wirkung eines Waldspaziergangs in eine evidenzbasierte Heilmethode zu überführen – die nachweislich sogar bei Depressionen hilft. So kann Natur entschleunigen, den Atem tiefer werden lassen und für innere Stille sorgen – ganz nach Hermann Hesse: „Der Wald legt das Lauschen nahe.“
Wenn also schon eine kurze Massage oder ein 20-minütger Spaziergang im Wald positive Effekte auf Körper und Psyche haben, wie wohltuend ist erst ein zweitägiger Aufenthalt in einem Wellnesshotel? Und auch hier belegt die Wissenschaft, wie heilsam Kurzurlaube sein können. So zeigte eine Studie der Universität Tampere in Finnland (Kinnunen et al., 2011: Work-related experiences, recovery and health during vacation and the effects of vacation activities. Journal of Occupational Health Psychology.), dass bereits ein Wochenendtrip positive Effekte auf Wohlbefinden, Energielevel und Schlafqualität habe – und zwar bis zu fünf Tage nach der Rückkehr. Eine weitere Studie der University of California ergab sogar, dass regelmäßige, aber kurze Erholungsphasen die Konzentration und Kreativität über lange Zeit stabilisieren können. Der Grund dafür liege in der Tatsache begründet, dass unser Gehirn in Momenten des bewussten Abschaltens neue neuronale Netzwerke bilde und bestehende Verknüpfungen festige.
Ein Ortswechsel kann also wie ein innerer Neustart wirken. Ein anderes Umfeld bringt neue Impulse, ungewohnte Perspektiven und frische Inspiration. Gerade wenn wir räumlich aus unserem gewohnten Radius ausbrechen, öffnen wir uns oft automatisch auch emotional. Neue Begegnungen, andere Tagesrhythmen, inspirierende Räume – all das hilft dabei, die eigene Gedankenwelt neu zu sortieren.
Besonders kraftvoll ist dabei nicht nur die Verbindung von Wellness und Natur, sondern auch von Wellness und Kultur. Immer mehr Hotels in europäischen Städten und Kurorten kombinieren Spa-Angebote mit kulturellen Erlebnissen: ein Museumsbesuch am Vormittag, eine Massage am Nachmittag, ein klassisches Konzert am Abend oder auch eine Lesung.
Dass Kunst und Kultur das Wohlbefinden steigern, zeigte auch eine groß angelegte Studie des University College London (Fancourt & Steptoe, 2019). Sie belegt, dass regelmäßiger Kulturbesuch – ob Theater, Konzert oder Ausstellung – das Depressionsrisiko signifikant senkt und soziale wie kognitive Ressourcen stärkt. Kultur, so die Autoren, wirke wie ein mentales „Trainingsprogramm“ mit therapeutischem Potenzial. So lässt sich resümieren: Kultur inspiriert, Natur beruhigt – und beides zusammen schenkt neue Lebensenergie.
Wellness ist heute viel mehr als Saunagang und Massage. Es geht um mentale Klarheit, um das Wiedererlangen innerer Ordnung. Die besten Wellnesshotels verstehen sich längst nicht mehr nur als Rückzugsorte, sondern als Impulsgeber: Sie regen zum Innehalten an – und oft auch zum Umdenken. Achtsamkeit, gesunde Routinen, besserer Schlaf, bewusster Konsum – all das kann von einem solchen Ort ausgehen. Auch nach der Rückkehr.
Meine Empfehlung: Warten Sie nicht auf den perfekten Moment oder den großen Urlaub. Gönnen Sie sich öfter kleine Auszeiten – am besten regelmäßig. Vielleicht allein, vielleicht mit einem Herzensmenschen. Entscheidend ist nicht die Länge, sondern die Intensität. Schon eine Nacht in einem liebevoll geführten Naturhotel, ein Frühstück mit Blick auf die Berge oder ein Nachmittag im Museum mit anschließendem Spa-Besuch können die Richtung Ihres Alltags verändern. Denn manchmal reicht ein kurzer Abstand, um dem Leben wieder näher zu kommen.
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