Wellnesshotels

Interview: Maria Hauser, Bio- und Wellnesshotel Stanglwirt

Andrea Labonte Hoteltesterin Autor: Andrea Labonte | 28.05.25

Wer durch den Stanglwirt wandelt, spürt ihn sofort: diesen ganz eigenen Zauber aus alpiner Bodenständigkeit, gelebter Herzlichkeit und weltoffenem Pioniergeist. Einer, der aus der Tiefe kommt – gewachsen über vier Jahrhunderte Hotelgeschichte. Und lebendig gehalten von einer Gastgeberin und Juniorchefin, die Tradition nicht als Stillstand, sondern als Einladung zum Weiterdenken versteht: Maria Hauser.

Jump to English version.

Interview: Maria Hauser, Juniorchefin des Bio- und Wellnessresort Stanglwirt. Copyright: Bio- und Wellnessresort Stanglwirt.
Interview: Maria Hauser, Juniorchefin des Bio- und Wellnessresort Stanglwirt. © Wellnesshotel Stanglwirt.

Die Tochter von Hoteliers-Legende Balthasar Hauser ist nicht nur das kommunikative Gesicht des Hauses, sondern auch kreative Gestalterin und Spa-Visionärin. Nach Stationen an der Hotelfachschule in Sydney und beruflichen Erfahrungen in Kalifornien kehrte Maria Hauser mit frischen Ideen und internationalem Weitblick in ihre Tiroler Heimat zurück. Heute verantwortet sie im Bio- und Wellnesshotel Stanglwirt, das über 170 Zimmer und einen 12.000 qm großen Spa-Bereich verfügt, die Bereiche PR, Marketing, Spa- und Shop-Konzepte sowie Events. Der Stanglwirt, liebevoll als "grüner Luxushotspot der Alpen“ bezeichnet, zieht Prominente aus aller Welt an – und bleibt dennoch das, was ihn so einzigartig macht: ein Ort der Begegnung, gelebter Beziehungen und familiärer Wärme. Maßgeblich mitverantwortlich dafür: Maria Hauser, die die Sprache der Tradition spricht – und sie mit viel Feingefühl in die Gegenwart übersetzt.

Im Interview spricht sie über familiären Zusammenhalt, das Gestalten von emotionalen Räumen, Menschsein fernab von Rollen und darüber, wie Phantasie, Kreativität und Naturverbundenheit den Stanglwirt zu dem machen, was er ist: Ein alpines Original mit Seele.

Liebe Frau Hauser, der Stanglwirt blickt auf über 400 Jahre gelebte Gastfreundschaft zurück – und wurde in dieser Zeit von vielen charismatischen Persönlichkeiten geprägt. Welche dieser Menschen oder Geschichten berühren Sie persönlich besonders? Und wie gelingt es Ihnen heute, die bewegte Historie des Stanglwirts für Ihre Gäste erlebbar zu machen?

Was den Stanglwirt für mich so besonders macht, ist dieser schwer fassbare, aber sofort spürbare „Geist des Ortes“. Die Römer nannten ihn "Genius Loci“ – eine unsichtbare Kraft, die einen Ort beseelt. Er wird geprägt durch unsere Natur, direkt am Fuße des Wilden Kaisers, aber auch durch unsere jahrhundertealte Gastgebertradition, die seit 1722 in unserer Familienhand liegt.

Besonders berührt hat mich die Geschichte meiner Großmutter Anna Hauser. Ich habe sie leider nie persönlich kennengelernt – sie verstarb viel zu früh mit nur 46 Jahren. Heute, mit Anfang vierzig, wird mir umso bewusster, wie kostbar die Lebenszeit ist. Obwohl ich sie nie getroffen habe, habe ich dennoch das Gefühl, sie zu kennen. Die Geschichten, die über sie erzählt werden, machen sie für mich lebendig.

Sie war eine Frau mit großem Herzen. Sie begrüßte die Menschen nicht mit Handschlag – sie umarmte sie. Sie setzte sich zu den Gästen, oft einfach so, und begann zu singen. Ohne Begleitung. Und ihre Stimme, so erzählen es Zeitzeugen, sei voller Wärme gewesen – und habe Menschen zutiefst berührt.

Eine besonders bewegende Geschichte rund um meine Großmutter ist die eines Stammgastes, der fast blind war. Er ließ sich regelmäßig einen Tisch am Schwanenteich decken – immer mit Blick auf den Wilden Kaiser, den er zwar kaum mehr sah, sich aber bildlich vorstellen wollte. Meine Großmutter setzte sich dann zu ihm und sang für ihn. Ganz allein, ohne Instrumente. Den Erzählungen zufolge rührte die Aufmerksamkeit meiner Großmutter den blinden Gast so sehr, dass ihm Tränen über die Wangen liefen. Und für mich steckt im Wort "Gastgeber“ auch heute noch etwas ganz Zentrales, was wir über Generationen hinweg leben: das Geben.

Fairy-tale setting by the natural swimming lake at the Bio and Wellness Resort Stanglwirt. Copyright: Bio and Wellness Resort Stanglwirt.
Märchenhafter Blick über den Natur-Badesee.
© Wellnesshotel Stanglwirt.

Eine andere Geschichte, die ich sehr liebe, ist die über die persische Kaiserin Soraya. Sie war Stammgast bei meiner Großmutter – und kam gerne unangekündigt. Eines Tages waren alle Tische im Gasthof belegt, bis auf einen kleinen Platz, an dem zwei einheimische Arbeiter in ihrer Arbeitsmontur saßen. Meine Großmutter fragte die beiden, ob es ihnen etwas ausmachen würde, wenn sich die Kaiserin zu ihnen setze – ebenso respektvoll fragte sie die Kaiserin, ob es für sie in Ordnung sei, sich den Tisch zu teilen. Beide Parteien bejahten – und alle hatten den größten Spaß miteinander.

Auch diese Geschichte sagt viel über unsere Haltung aus: gelebtes Brückenbauen, Herzensbildung, Respekt – und eine Begegnung auf Augenhöhe, ganz gleich, welchen gesellschaftlichen Status jemand innehat.

Der Stanglwirt ist ein Herzensprojekt der gesamten Familie Hauser: Ihr Vater gilt als visionärer Hotelpionier, Ihre Mutter als Seele des Hauses. Ihr Bruder verantwortet Gastronomie und Landwirtschaft, Ihre Schwester die Verwaltung, das Personalwesen und das Lipizzanergestüt – während Sie PR, Marketing, Spa, Shop-Konzepte und Events gestalten. Wie gelingt Ihnen diese klare familiäre Aufgabenteilung – und wie inspiriert Sie der Austausch innerhalb der Familie?

Wir haben das Glück, dass unser Genpool innerhalb der Familie so aufgeteilt ist, dass jeder über unterschiedliche Begabungen und Interessensschwerpunkte verfügt. Deshalb funktioniert unsere Zusammenarbeit auch so gut, denn jeder von uns darf seiner persönlichen Berufung folgen. Und das ist ein großes Privileg. Da wir seit jeher gemeinsam in der Familie singen und musizieren, vergleiche ich unsere Zusammenarbeit als Geschwister gerne mit dem Bild eines Dreigesangs: Jeder singt seine oder ihre Stimme – meine Schwester den Sopran, ich eher die Altstimme, mein Bruder die dritte Stimme – und zusammen ergibt sich ein harmonischer Dreiklang. Wir Drei sind sehr komplementär – wir ergänzen und bereichern uns gegenseitig.

Meine Schwester ist die pragmatische Macherin mit starkem Strukturdenken. Sie verantwortet mit großer Leidenschaft den Verwaltungsbereich, das Personalwesen und unser traditionsreiches Lipizzanergestüt. Mein Bruder ist der bodenständige Landwirt mit tiefem Bezug zur Natur – er kümmert sich mit Hingabe um unsere Tiere, unsere Land- und Forstwirtschaft, unsere Fischerei und inzwischen auch um unser CO₂-positives Rückwärtskraftwerk, womit wir die gesamte Energie und den gesamten Strom für unsere zwölf Hektar große Hotelanlage und alle Nebengebäude komplett nachhaltig und klimapositiv erzeugen. Dieser Bereich ist sehr wichtig für uns, denn die Landwirtschaft ist die Keimzelle des Stanglwirts – aus ihr ist alles entstanden und wir betreiben sie weiterhin voller Überzeugung.

Familie Hauser. Copyright: Bio- und Wellnessresort Stanglwirt.
Familie Hauser. © Wellnesshotel Stanglwirt.

Ich selbst bin das Sprachrohr der Familie – mein Herz schlägt für Gestaltung, Markenführung und Weiterentwicklung und das Erzählen unserer Geschichte. Mein Vater sagte einmal: "Ich kann gar nicht erklären, warum ich das alles gemacht habe – ich wollte einfach Freude bereiten.“ Und genau das versuche ich zu transportieren – in unserer Bildsprache, mit all unseren besonderen Events, in unserer internationalen Kommunikation.

Was mein Vater Balthasar Hauser geschaffen hat, ist aus meiner Sicht weit mehr als ein Hotel. Er hat mit dem Stanglwirt eine Welt erschaffen, in der sich das eigene innere Kind zu Hause fühlt – und genau deshalb berührt dieser Ort so viele Menschen. Als er als junger Mann mit nur 17 Jahren den Betrieb nach dem frühen Tod seiner Mutter übernahm, war der Stanglwirt hoch verschuldet. Kapital gab es keines – nur Ideen und Kreativität. Aus der Not heraus begann er selbst zu gestalten. Mit Freunden aus der Blasmusikkapelle baute er das erste Restaurant, die Stangl-Alm, mit gesammeltem Altholz und improvisiertem Geschick. Später folgten das revolutionäre Felsenbad mit echten Gebirgsfelsen, begrünte Dächer und eine Architektur, die bis heute nichts von ihrer Unverkennbarkeit verloren hat, die markant und einzigartig ist. Denn das Credo meines Vaters war immer, ganz nach Goethe: "Alles, was uns imponieren soll, muss Charakter haben.“

Er hat sich nie vom Mainstream treiben lassen, sondern sich selbst Zeit gegeben – "damit auch die Seele nachkommen kann“, wie er immer sagt. Sein Leitspruch war: "Ideen sind billiger als Kredite.“ Und seine Schöpfungen waren immer geprägt von Intuition, Erdung und einem tiefen Verständnis für das, was Menschen berührt und von einem starken Bezug zur Natur. Hätte er damals über mehr Kapital verfügt, hätte er wohl einen Architekten beauftragt und hätte gar nicht entdeckt, wie viel kreatives Potenzial in ihm schlummert.

Wave-Liege im Beautybereich. Copyright: Bio- and Wellness Resort Stanglwirt.
Wave-Liege im Spa. © Wellnesshotel Stanglwirt.

Doch so unterschiedlich wir alle sind – so teilen wir doch dieselben Werte: Authentizität, Naturverbundenheit und Herzensbildung.

Der Stanglwirt gilt als Magnet für Prominente: Ob Arnold Schwarzenegger, Matthias Schweighöfer oder internationale Filmgrößen – sie alle fühlen sich bei Ihnen zuhause. Was glauben Sie: Was zieht Menschen aus aller Welt in den Stanglwirt? Und wie gelingt es Ihnen, trotz großer Namen eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich jeder einzelne Gast willkommen und gesehen fühlt?

Ich glaube, dass es meinem Vater und uns gelungen ist, im Stanglwirt die kindliche Neugierde und Fantasie zu wecken. Bei uns wird das innere Kind sozusagen wieder ein wenig aufgeweckt und fühlt sich auf Anhieb wohl. Das macht sicherlich einen großen Teil der Faszination des Stanglwirts aus und vor allem feinfühlige Künstlerseelen spüren sofort, dass das hier etwas anderes ist als ein reines 5 Sterne Hotel mit allen Annehmlichkeiten.

Zum anderen schätzen die Menschen am Stanglwirt – ganz gleich, ob prominent oder nicht – unsere unaufgeregte Herzlichkeit. Wir begegnen jedem Menschen mit der gleichen, ehrlich gemeinten Aufmerksamkeit – ganz unabhängig davon, welchen Namen oder gesellschaftlichen Status er mitbringt.

Denn wer in der Öffentlichkeit steht, wird oft auf seinen Erfolg oder seine Rolle reduziert. Viele sehnen sich danach, nicht als "der Prominente“ gesehen zu werden, sondern als Mensch. Und das ist bei uns so. Uns ist es wichtig dem Menschen, unabhängig von seiner Rolle – echt, geerdet und respektvoll zu begegnen. Natürlich bieten wir auch alle Annehmlichkeiten eines Fünf-Sterne-Hauses, doch was uns ausmacht, ist das Gefühl von Zuhause. Eine geschützte Atmosphäre, in der man durchatmen kann – und einfach Mensch sein darf.

Aquatische Attraktionen mit Blick auf den Wilden Kaiser. Copyright: Bio- und Wellnessresort Stanglwirt.
Aquatische Attraktionen mit Blick auf den Wilden Kaiser.
© Wellnesshotel Stanglwirt.

Ich erinnere mich zum Beispiel an Arnold Schwarzenegger, der seit über 15 Jahren regelmäßig zu uns kommt. Mittlerweile verbindet uns eine echte Freundschaft, wofür ich unendlich dankbar bin. Wenn ich ihn bei seiner Anreise frage, ob ich ihm den Weg zu seinem Zimmer zeigen darf, lacht er meist und sagt: "Ich weiß doch, wo ich hinmuss – ich bin doch hier wie daheim.“ Dieses Gefühl ist es, was viele Gäste bei uns empfinden. Nicht selten hören oder lesen wir von Gästen Sätze wie: "Wir wissen nicht, was es genau ist – aber wir fühlen uns bei euch sofort zuhause.“ Und genau aus solchen Gäste-Rückmeldungen ist auch unser Slogan entstanden: "…daheim beim Stanglwirt."

Sie sind in einem der bekanntesten Häuser der Alpen aufgewachsen – zwischen Gästen, Gastgebern und gelebter Gastfreundschaft. Wie hat Sie diese besondere Kindheit geprägt? Und was bedeutet für Sie heute „Gastgeberin-Sein“ im besten Sinne?

Ich bin buchstäblich mitten im Betrieb aufgewachsen – nicht in einem klassischen Privathaushalt, sondern direkt im Stanglwirt. Unsere Privat-Wohnung liegt im Hotelareal, meine Eltern waren Gastgeber zu jeder Zeit, und so war es selbstverständlich, dass unsere Kindheit eng mit dem Erleben und Mitgestalten von Gastfreundschaft verbunden war. Klassische Wochenenden oder Familienurlaube gab es nicht – Weihnachten etwa bestand für uns immer auch darin, für die Gäste zu musizieren. Das tun wir übrigens bis heute: Mittlerweile stehen auch unsere Kinder mit 12, 7, 5 und 3 Jahren schon mit auf der Bühne. Meine Große sang bereits mit 6 Jahren ihr erstes Solo vor 300 Gästen.

Ein weiterer Weihnachtshöhepunkt findet in unserer hohen Tenne statt – der Hotelbar mit imposanter Decke – hier schwebt das "Christkind“ durch den Raum. Ein Mädchen aus dem örtlichen Kletterverein, schwindelfrei und mutig, fliegt am unsichtbaren Flying Fox durch die Luft und lässt Geschenke für die Kinder regnen. Eine Idee meines Vaters – und ein Ritual, das nicht nur die Augen der Kleinen zum Leuchten bringt. Danach geht es für uns als Familie in unser altes, uriges Wohnzimmer – mit Strohsternen am Bauern-Christbaum, ganz heimelig, ganz ursprünglich.

Familie Hauser musiziert bis heute noch gemeinsam. Copyright: Bio- und Wellnessresort Stanglwirt.
Gemeinsames Musizieren hat bei Familie Hauser Tradition.
© Wellnesshotel Stanglwirt.

Natürlich hatte diese Kindheit auch zwei Seiten. Es gab Momente, in denen ich mir gewünscht hätte, meine Eltern ganz für mich zu haben – so wie es bei Freundinnen vielleicht der Fall war. Gleichzeitig war meine Kindheit unglaublich bunt und reich. Reich an Erlebnissen, an echten Begegnungen, an Wärme und auch an Naturerlebnissen. Die Gästekinder wurden zu Freunden, manche davon bis heute. Wir sind gemeinsam über die Kaiserwiese gerannt, haben Verstecken gespielt, waren bei den Tieren.

Wir als Familie haben aber auch schon sehr früh zusammen geholfen: Oftmals, wenn meine Freunde am Goinger Badesee waren, haben wir gemeinsam auf dem Feld gearbeitet und Heu gerecht. Denn neben dem Hotelbetrieb ist der Stanglwirt bis heute ein landwirtschaftlicher Betrieb – und meine Eltern legten stets großen Wert darauf, dass wir den Bezug zur Natur und zur Arbeit mit den Händen nicht verlieren.

Sie haben an der Hotelfachschule in Sydney studiert und in Kalifornien internationale Hotel-Erfahrung gesammelt. Was haben Sie von der Welt in den Stanglwirt mitgebracht – und was hat Sie letztlich zurück in die Heimat geführt?

Manchmal entstehen die wichtigsten Weichenstellungen im Leben aus einem Moment der Krise. Als meine erste große Liebe nach einigen Jahren in die Brüche ging, war ich 21 – und ich spürte plötzlich ganz deutlich: Ich muss raus in die Welt. Ohne genau zu wissen, wohin. Es war ein Bauchgefühl, ein innerer Impuls, wie ihn mein Vater vielleicht hatte, als er den Stanglwirt aus der Not heraus eigenhändig gestaltete. Diese Impulse führen uns oft zu unserer wahren Aufgabe.

So zog es mich erst nach Sydney, wo ich am International College of Tourism & Hospitality mein Studium, das ich im Management Center Innsbruck begonnen hatte, fortsetzte. Ein magischer Ort – in einem alten Kloster, das aussah wie das Schloss aus Harry Potter. Ich wohnte auf dem Campus in einem ehemaligen Nonnenzimmer ganz asketisch: Da war ein Tisch, ein Bett und ein Schrank. Das Bad und die Küche habe ich mir mit Kommilitonen aus aller Welt geteilt. Über 70 Nationen waren vertreten – ein unglaublicher kultureller Reichtum. Jeder dritte Student kam aus einem anderen Land. Ich lernte, mich in völlig neuen Kontexten zurechtzufinden, knüpfte Kontakte im gemeinsamen Bad beim Zähneputzen und arbeitete in Projektteams mit einem Chinesen, einem Südafrikaner, einem Brasilianer – und mir als Europäerin. Was ich dort gelernt habe, ging weit über die klassischen Tourismusfächer hinaus: Es war ein Crashkurs in Weltoffenheit, Kommunikation, Selbstbewusstsein und gelebter Toleranz.

Großes Naturkino im Bio- und Wellnessresort Stanglwirt. Copyright: Bio- und Wellnessresort Stanglwirt.
Großes Naturkino im Bio- und Wellnessresort Stanglwirt.
© Wellnesshotel Stanglwirt.

Während meiner Abschlussarbeiten bekam ich einen Anruf, den ich nie vergessen werde: Ich saß in der Bibliothek in Sydney, umgeben von grün leuchtenden Leselampen, als mein Handy klingelte – der General Manager eines Luxushotels in Kalifornien war dran. Ein Österreicher, der meine Ausbildung kannte und meine Geschichte gehört hatte. Ob ich für ihn arbeiten wolle? Natürlich sagte ich sofort aus dem Bauch heraus zu – und so begann mein nächstes Kapitel in San Diego. Und gleich an meinem ersten Arbeitstag dort lernte ich den damaligen kalifornischen Governor Arnold Schwarzenegger kennen. Dass aus dieser Begegnung eine langjährige Freundschaft entstehen würde, konnte ich damals noch nicht ahnen.

Diese Jahre im Ausland haben mich geprägt. Ich war früher schüchtern, habe Kameras gemieden, bin förmlich davongelaufen. Dass ich heute für den Stanglwirt PR mache, Interviews gebe und auf internationalen Bühnen spreche, hätte ich mir damals nie vorstellen können. Aber das Leben fordert uns oft genau dort heraus, wo unsere größte Entwicklung wartet.

Was ich von meiner Zeit, den insgesamt fünf Jahren, in Australien und Kalifornien mitgebracht habe? Den Mut, ehrlichen Herzens auf Menschen zuzugehen. Die Freude an Vielfalt. Die Weltoffenheit. Und das tiefe Verständnis dafür, dass echte Gastfreundschaft keine Frage von Status ist. Zurück in den Stanglwirt bin ich letztlich, denke ich, zum einen aus familiärer Verbundenheit gekommen und zum anderen, weil ich all das Schöne, was mich die Welt gelehrt hat, wohl intuitiv weitergeben wollte – an unsere Gäste, unsere Mitarbeitenden und vielleicht auch an die nächste Generation.

Wer im Stanglwirt erwacht, blickt auf eine beinahe surreal anmutende Kulisse: Der Wilde Kaiser zum Greifen nah, grüne Wiesen, auf denen Lipizzaner weiden, Baumhäuser im Garten, Aquarien inmitten der Berge und eine Spa-Landschaft, die märchenhaft anmutet. Bei Ihnen erlebt der Gast hautnah, dass "Staunen der Anfang aller Erkenntnis ist“ – ganz nach Aristoteles und Platon.Woher schöpfen Sie Ihre Ideen? Wie kultivieren Sie Ihre Kreativität und wie wichtig ist Ihnen selbst das Staunen im Leben?

Hochgenuss auf der Kaiserwiese. Copyright: Bio- und Wellnessresort Stanglwirt.
Hochgenuss auf der Kaiserwiese. © Wellnesshotel Stanglwirt.

Das Staunen spielt in meinem Leben eine zentrale Rolle. Ich empfinde es als Geschenk, mich immer wieder über das scheinbar Selbstverständliche zu wundern – sei es über das erste Zwitschern der Vögel im Frühling, das rhythmische Prasseln des Regens oder das Aufblühen der Natur, wenn die Welt aus dem Winterschlaf erwacht. Gerade im Alltag, im Kleinen, liegt für mich oft das größte Glück. Wie hat Perl S. Buck es so schön resümiert: "Die wahre Lebenskunst besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen.“

Meine Inspiration schöpfe ich aus vielen Quellen – aber vor allem aus meiner Intuition. Früher war sie eher unbewusst spürbar, heute folge ich ihr ganz bewusst. Wenn ich heute Ideen entwickle, dann ist da meist zuerst ein Gefühl, ein Impuls. Ich vertraue darauf, weil ich rückblickend gelernt habe: Meine innere Stimme hat mich noch nie getäuscht. Selbst Umwege oder persönliche Rückschläge – wie meine Scheidung mit zwei kleinen Kindern – haben mich nicht geschwächt, sondern stärker gemacht. Sie haben mich noch empathischer, selbstreflektierter und reifer werden lassen.

Kreative Energie schöpfe ich aber auch aus der Bewegung – sei es beim Sport in der Natur, oder beim Tanzen. Der Tanz hilft mir, den Kopf auszuschalten, mich zu spüren, ganz im Moment zu sein. Und genauso inspirierend sind Begegnungen mit Menschen, die mit mir auf einer Wellenlänge schwingen – solche Begegnungen schenken mir auch stets viel Kraft und Energie.

Sie gelten als Vorreiter des "grünen Luxus“ – lange bevor Nachhaltigkeit "en vogue" wurde. Wie entstand Ihre Vision, Umweltbewusstsein mit sinnlichem Luxus zu verbinden? Und welche konkreten Maßnahmen setzen Sie im Stanglwirt um, um Ökologie, Regionalität und Komfort in Einklang zu bringen?

Das 25 Meter Sportschwimmbecken mit Zeitmessung. Copyright: Bio- und Wellnessresort Stanglwirt.
Das 25 Meter Sportschwimmbecken mit Zeitmessung.
© Wellnesshotel Stanglwirt.

Nachhaltigkeit war bei uns nie ein Marketingkonzept – sie war von Anfang an gelebte Überzeugung. Mein Vater, Balthasar Hauser, war ein echter Pionier auf diesem Gebiet – allerdings ohne je das Ziel gehabt zu haben, einer zu sein. Für ihn war es selbstverständlich, im Einklang mit der Natur zu denken und zu handeln. Aufgewachsen als Landwirtssohn, mit tiefer Verbindung zur Erde und zum Kreislauf des Lebens, war es für ihn nur logisch, diese Haltung auch im Hotel umzusetzen.

Schon in den 1980er-Jahren hat er auf baubiologische Prinzipien gesetzt: begrünte Dächer, nachhaltige, regionale Materialien, harmonische Übergänge zwischen Alt und Neu. Ihm war es auch stets wichtig, dass der Gast nicht spürt, wo etwas dazu gebaut wurde – weil sich alles organisch ergänzen sollte. Da wir unserer Linie treu bleiben, fügt sich Alt und Neu zu einem harmonischen Gesamtkonzept zusammen. Unser Felsenbad ist beispielsweise so alt wie ich. Doch das merkt man nicht. Es gibt eine optische Einheit, keine epochalen Brüche.

Ein aktueller Meilenstein in Sachen Nachhaltigkeit war die Inbetriebnahme unseres eigenen Rückwärtskraftwerks – ein Projekt, das uns besonders am Herzen liegt. Dabei handelt es sich um eine österreichische Technologie namens SYNCRAFT, mit der wir aus Holzabfällen aus unseren eigenen Wäldern (wir besitzen 150 Hektar Land- und Forstwirtschaft) zu hundert Prozent nachhaltig und klimapositiv Energie und Strom erzeugen. Ich erkläre das immer ganz bildlich: Die Holzabfälle werden zerkleinert, um anschließend astronautengleich im luftleeren Raum zu schweben. Aus dieser Bewegung entsteht Energie, die nicht nur CO₂-neutral, sondern sogar CO₂-positiv ist. Das Nebenprodukt ist hochfruchtbare Pflanzenkohle, die wir wieder auf unsere Felder bringen – und so schließt sich der Kreislauf auf natürliche Weise.

Heute versorgen wir damit unseren gesamten Hotelbereich – rund zwölf Hektar – komplett selbst. Und wir produzieren sogar mehr Energie, als wir benötigen. So können wir alle unsere Außenpools auf noch angenehmere Temperaturen heizen – und das, ganz ohne schlechtes Gewissen, weil wir völlig autark sind.

Auch kulinarisch leben wir unsere Werte konsequent: Unsere Kühe sind nicht Schlachttiere, sondern Milchproduzentinnen – sie geben die Heumilch für unsere eigene Käseproduktion. Unsere Käsemeisterin Anna ist eine junge Frau, hoch engagiert, und sie stellt bei uns im Haus unseren preisgekrönten Stanglwirt-Bergkäse sowie Mozzarella, Gouda, Topfen und Joghurt her – alles frisch, alles aus eigener Herstellung. Die Butter in unserem Frühstück, der Cappuccino an der Bar – das alles stammt von unseren eigenen Tieren. Was wir nicht selbst herstellen können, beziehen wir möglichst aus der Region.

Und wir wollen diesen Weg auch für unsere Gäste erlebbar machen: Künftig werden wir Führungen durch das Rückwärtskraftwerk anbieten, weil wir glauben, dass gelebte Nachhaltigkeit nicht hinter verschlossenen Türen stattfinden sollte – sondern transparent, ehrlich und inspirierend.

Nach vielen Jahren in der Branche – gibt es ein besonderes Erlebnis mit einem Gast oder einen Moment, der Ihnen bis heute im Gedächtnis geblieben ist?

Wasserbetten mit Kaiserblick im Stanglwirt. Copyright: Bio- and Wellness Resort Stanglwirt.
Wasserbetten mit Kaiserblick im Stanglwirt.
© Wellnesshotel Stanglwirt.

Es gibt viele besondere Begegnungen, die mir in Erinnerung geblieben sind – aber manchmal sind es gerade die leisen, unerwarteten Momente, die mich berühren. Vor Kurzem hatten wir die Sängerin Shirin David bei uns zu Gast. Sie legte mit ihrem Team eine Tourpause ein, begleitet von ihrem britischen Tourbusfahrer. Ein älterer Herr, der sich ganz still und bescheiden über seinen Aufenthalt bei uns freute. Als ich mit ihm ins Gespräch kam, erzählte er mir, dass er in all den Jahren, in denen er mit dem Bus an unserem Haus vorbeigefahren war, immer davon geträumt hatte, einmal selbst im Stanglwirt zu übernachten. Nun war es endlich soweit – und ich habe selten so aufrichtige Freude erlebt. Für mich war das ein stiller Gänsehautmoment, der mich noch lange begleiten wird.

Solche Geschichten zeigen, worum es uns im Stanglwirt wirklich geht: um das „Menschsein“, unabhängig vom gesellschaftlichen Hintergrund. Ein weiteres Beispiel ist der ehemalige EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker der regelmäßig am Stammtisch mit den Einheimischen Karten spielt und über das Leben philosophiert. Solche Begegnungen sind für uns ein Geschenk.

Sie gestalten nicht nur Räume, sondern emotionale Erlebniswelten. Was ist für Sie das Geheimnis eines Raumes, der Menschen berührt – sie entspannen und neue Kraft schöpfen lässt? Worin unterscheidet sich der Stanglwirt Spa von anderen Wellnessbereichen der Spitzenhotellerie?

Fulminante Ausblicke genießt der Stanglwirt-Gast auch von der Massageliege. Copyright: Bio- und Wellnessresort Stanglwirt.
Fulminante Ausblicke genießt der Stanglwirt-Gast auch auf der Massageliege. © Wellnesshotel Stanglwirt.

Für mich beginnt die Gestaltung eines Raumes nicht bei der Einrichtung – sondern bei der inneren Haltung. Es geht um die Intention, mit der man gestaltet. Mit welchem Geist, mit welcher Mühe, mit welcher Hingabe. Mein Vater hat mir schon als Kind mitgegeben: "Durch Mühe entsteht Seele“ – nicht umsonst heißt es mühselig. Deshalb glaube ich fest daran, dass ein Raum erst dann zu wirken beginnt, wenn er mit Herzblut geschaffen wurde – nicht nach Schema F, sondern mit Gespür. Und mit Reserve.

Denn genau dieser Begriff – Reserve – zieht sich wie ein roter Faden durch unser Denken. Und dabei geht es nicht nur um Raumreserve, also Großzügigkeit in der Architektur, sondern um eine viel tiefergehende Idee: geistige, körperliche, seelische und energetische Reserve. Mein Vater sagt immer: "Der Mensch braucht Reserven, um stabil zu bleiben. Ein Mensch, der nur auf Anschlag lebt – sei es körperlich, finanziell oder emotional – verliert seine Kraft.“ Das gilt auch für Räume. Räume, die dicht, eng, rein funktional gedacht sind, geben wenig Platz zum Atmen. Aber Räume mit Reserve – sie schenken Freiheit, Ruhe, Kraft.

Deshalb war es für uns selbstverständlich, dass die schönsten Plätze im Haus nicht nur den Suiten vorbehalten sind, sondern auch unseren Behandlungsräumen im Spa. Viele Hotels platzieren ihre Massageräume dort, wo eben "noch Platz“ ist – weil der Gast während der Behandlung ja sowieso mit dem Gesicht nach unten auf der Massageliege liegt. Wir sehen das ganz anders. Bei uns hat jeder Raum, jede Anwendung, jedes Detail Bedeutung. Unsere Massageräume sind hell, mit weitem Blick auf die Berge, bewusst großzügig dimensioniert. Denn Wellness betrifft alle Sinne.

Diese Großzügigkeit wirkt nicht nur auf den Gast, sondern auch auf unsere Mitarbeiter. Wer den ganzen Tag energetisch arbeitet, braucht selbst Kraftquellen – und eine Umgebung, die nährt, statt zu fordern.

Ein weiteres Beispiel für die Philosophie meines Vaters ist der Bau unseres großen Kaiserbogens – der heute unter anderem auch unsere einzigartige Lobby und Hotelbar "auf der Tenne“ mit direktem Blick in die Lipizzaner-Reithalle beherbergt. Als er damals mit dem Bau begann, kamen einige Hoteliers-Kollegen auf die Baustelle, schauten sich um und fragten ihn irritiert: "Balthasar, da ziehst du doch sicher noch eine Wand ein?“ Und auch unsere Suiten ernteten zu Beginn Verwunderung. Da kam die Frage auf: "Wie viele Leute sollen denn in diesem Zimmer wohnen?“ Die Antwort meines Vaters war schlicht: "Zwei.“ Ungläubige Blicke. Denn was sie sahen, war eine 70 Quadratmeter große Suite mit offenem Kamin, weitem Wohn-Schlafraum in Richtung Wilder Kaiser – das ist sowas wie unser Meerblick, lichtdurchflutet, einfach großzügig – für gerade einmal zwei Gäste. Aber genau darum ging es meinem Vater: um die Reserve. Um Raum, der atmen darf. Um Licht, Luft, Weite – und um ein Gefühl, das man nicht berechnen kann: Freiheit.

Panorama-Saunagenuss. Copyright: Bio- und Wellnessresort Stanglwirt.
Panorama-Saunagenuss. © Wellnesshotel Stanglwirt.

Während andere Fläche als monetären Faktor betrachteten, dachte er in Wirkung, in Atmosphäre. Für ihn war ein Raum nicht nur ein Ort zum Schlafen – sondern ein Ort zum Aufleben. Das ist für mich das Geheimnis eines Raumes, der berührt: Er gibt nicht nur, was man erwartet – sondern schenkt, was man vielleicht gar nicht bewusst gesucht hat. Ruhe. Klarheit. Inspiration.

Welche neuen Wellness-Trends sehen Sie in den kommenden Jahren auf die Hotellerie zukommen? Und worauf freuen Sie sich persönlich am meisten?

Wellness bedeutet für mich weit mehr als Sauna, Schwimmbad und Solebecken. Ich bin überzeugt: Die Zukunft gehört Formaten, die Menschen wirklich berühren – nicht nur auf körperlicher, sondern auch auf seelischer und geistiger Ebene. Und genau deshalb habe ich daheim beim Stanglwirt unter anderem auch ein neues Herzensprojekt ins Leben gerufen: das "Festival der Lebensfreude“, das heuer vom 24. bis 27. Juni zum vierten Mal stattfindet.

Die Idee dazu kam mir, wie so oft, intuitiv. Der Wunsch war, einen Raum für echte Begegnung, Inspiration und positive Energie zu schaffen. Einen Ort, an dem man mit neuen Perspektiven in Berührung kommt, Menschen trifft, die mitten im Leben stehen – High Performer, Unternehmer, Kreative – die offen sind für Sinnfragen, persönliche Weiterentwicklung und inneres Wachstum. Denn genau darum geht es für mich im modernen Wellnessverständnis: um eine Verbindung aus Bodenhaftung und Bewusstsein, aus Leistung und Sinn. Mit dem "Festival der Lebensfreude" bleiben wir unserer Geschichte und unseren Werten treu. Denn der Stanglwirt war seit jeher eine Begegnungsstätte, ein Ort der Verbindung.

Ich sehe uns Hoteliers künftig noch stärker als Gestalter von solchen Begegnungsstätten. Räume, die nicht nur Komfort bieten, sondern Resonanz ermöglichen. Unser Festival soll so ein Raum sein. Mit inspirierenden Speakern wie Ex-SPAR-Vorstand Gerhard Drexel, Bestsellerautor Lars Amend, Medienmanager Stefan Schäfer oder YouTube-Star Sally von „Sallys Welt“. Dazu gibt es Kreativ- und Tanz-Sessions, Talks und Workshops, die alle ein Ziel haben: mehr echte Freude, mehr Sinn, mehr Verbindung.

Ein weiteres Projekt, das mich gerade begeistert, ist ein neues Longevity-Institut für Genussmenschen, das wir mit externen Experten in einem bislang noch ungenutzten Bereich unseres großzügigen Stanglwirt-Spas realisieren möchten. Auch hier geht es nicht um Verzicht beziehungsweise Optimierung um jeden Preis – sondern um ganzheitliche Gesundheit, bewusstes Leben und den achtsamen Umgang mit den eigenen Ressourcen. Denn ob beim Festival, im Spa oder im Alltag – am Ende zählt nicht, wie lange wir leben, sondern wie erfüllt, bewusst und sinnbehaftet wir unsere Lebenszeit als Geschenk nutzen.

Achtsamkeit, Erdung, Naturverbundenheit – all das ist im Stanglwirt omnipräsent. Wie gelingt es Ihnen, trotz der vielen Rollen als Unternehmerin, Mutter, Gastgeberin und Kreativkraft, bei sich zu bleiben – und den Spagat zwischen den unterschiedlichen Welten zu meistern?

Pool with a view. Copyright: Bio- und Wellnessresort Stanglwirt.
Pool with a view. © Wellnesshotel Stanglwirt.

Tatsächlich ist das eine der größten Herausforderungen meines Alltags – und gleichzeitig auch eine der wertvollsten Aufgaben: immer wieder bei mir selbst zu bleiben. Was mir dabei hilft, ist vor allem die Natur. Der Blick auf den Wilden Kaiser, die Bewegung an der frischen Luft, das Staunen über das Kleine, das Einfache – all das erdet mich. Ich schöpfe aber auch eine enorme Kraft im Austausch mit den verschiedensten Menschen. Begegnung bedeutet für mich immer auch Energieaustausch – und wenn dieser von Herz zu Herz stattfindet, dann nährt er mich zutiefst.

Gleichzeitig weiß ich, dass es ohne mein privates Umfeld nicht möglich wäre, meinen beruflichen Weg so konsequent und mit vollem Einsatz zu gehen. Ich bin unendlich dankbar für mein größtes Glück, das sind meine Kinder und mein Lebensgefährte, die mir Rückhalt, Liebe und Sinn geben. Diese Balance zwischen Berufung und Familie ist für mich das größte Geschenk – und vielleicht auch das Geheimnis, wie es gelingt, den Spagat zwischen den verschiedenen Welten zu meistern.

Gibt es ein Buch, das Sie besonders geprägt hat? Ein Werk oder Werke, die Sie immer wieder zur Hand nehmen und die Ihren Blick auf das Leben verändert haben?

Ein Buch, das mich schon sehr früh geprägt hat, ist Der Alchimist von Paulo Coelho. Ich habe es als junge Frau gelesen – ich war Anfang zwanzig – und es hat mich sehr berührt. Diese Geschichte über den Mut, dem eigenen Lebensweg zu folgen, die Zeichen des Universums zu deuten und auf die Stimme des Herzens zu hören, hat mir damals sehr viel gegeben. Überhaupt habe ich in der Folge viele Bücher von Coelho gelesen – und ja, insgeheim manifestiere ich, dass er eines Tages vielleicht sogar beim "Festival der Lebensfreude" dabei ist. Er lebt ja mittlerweile in der Schweiz – so weit weg wäre das also gar nicht.

Der Stanglwirt punktet mit eigenem Lippizaner-Gestüt. Copyright: Bio- und Wellnessresort Stanglwirt.
Der Stanglwirt punktet mit eigenem Lipizzanergestüt.
© Wellnesshotel Stanglwirt.

Ein weiteres Buch, das mich zuletzt nachhaltig beeindruckt hat, ist die Biografie von Arnold Schwarzenegger. Ich habe sie nicht nur gelesen, weil ich ihn seit vielen Jahren als Freund an meiner Seite weiß – sondern weil sie inhaltlich unglaublich inspirierend ist. Die Klarheit, mit der er über seine Lebensprinzipien schreibt, seine Zielstrebigkeit, seine Haltung dem Leben gegenüber – das ist beeindruckend. Er hat nicht nur eine, sondern gleich drei Weltkarrieren hingelegt: als Bodybuilder, als Schauspieler und als Politiker. Und das, obwohl er aus ganz einfachen Verhältnissen stammt. Seine Geschichte zeigt, was möglich ist, wenn man an sich glaubt, hart arbeitet und seine Vision nicht aus den Augen verliert. Dieses Buch kann ich wirklich jedem empfehlen.

Zum Abschluss eine Herzensfrage unserer Interviewreihe: Wenn Sie einem Menschen nur eine einzige Lebenslektion mitgeben dürften – welche wäre das?

Es wäre wohl diese: "Öffne dein Herz – und folge ihm.“ Für mich ist das Herz die Instanz, die mehr weiß als der Verstand. Dabei geht es darum, die innere Stimme, die manchmal nur ganz leise zu einem spricht wahrzunehmen, ihr zu vertrauen und dann auch den Mut zu haben, der eigenen Intuition zu folgen. Denn oft ist die innere Stimme der ehrlichste Wegweiser. Wann immer ich meinem Herzen gefolgt bin, war es richtig – auch wenn der Weg nicht immer bequem war.

Ein weiterer Gedanke und ein Zitat von Goethe begleiten mich seit vielen Jahren: "Es muss von Herzen kommen, was auf Herzen wirken soll.“ Das steht sogar auf meiner Visitenkarte. Und ich glaube, das gilt für vieles – für Räume, für Begegnungen, für Kommunikation. Sobald etwas mit echter Überzeugung und aus reinem Herzen getan wird, spüren das auch die Menschen um einen herum. Dann entsteht Verbindung – nicht über Perfektion, sondern über Authentizität.

Der Fitnessgarten des Stanglwirts erstreckt sich auf 500 qm. Copyright: Bio- und Wellnessresort Stanglwirt.
Der Fitnessgarten des Stanglwirts erstreckt sich auf 500 qm.
© Wellnesshotel Stanglwirt.

Mindful Moments – Gespräche, die berühren

In dem neuen Format im Online Magazin von Wellness Heaven "Mindful Moments – Gespräche, die berühren“ unterhalten wir uns mit Hoteliers, Spa-Experten, Ärzten, Wellness-Consultants und anderen interessanten Persönlichkeiten, die wir während der letzten 20 Jahre auf unseren Wellness Heaven Reisen durch die Welt kennenlernen durften und die uns tief beeindruckt haben. Ihnen allen ist eines gemein: Sie sind auf der Suche nach Wohlbefinden und einem erfüllten Leben für sich und andere. Wir fragen nach Ihren Geheimnissen um Glück, Zufriedenheit und persönlichem Erfolg auf die Spur zu kommen. Außerdem stellen wir neue Trends im Wellnessbereich vor, sprechen aber auch über jahrhundertealte, bewährte Methoden für ein sinn- und freudvolles Leben. Wir diskutieren über die Gedanken großer Philosophen und fragen nach Büchern, die bewegen. Und natürlich nehmen wir Sie immer wieder mit, an ganz besondere Orte, die mit fabelhafter Natur und wachen Ideen für mehr Gesundheit und Begeisterung im Leben sorgen. Wir hoffen, dass die Begegnungen mit diesen Menschen bei Ihnen genauso nachklingen wie bei uns und Sie inspirieren, Ihre eigene Lebensreise so einmalig, selbstbestimmt und erquicklich wie möglich zu gestalten. Bon voyage!

ENGLISH VERSION

Interview: Maria Hauser, Junior Manager of the Bio- and Wellness Resort Stanglwirt

Anyone who walks through the Stanglwirt immediately feels it – that unmistakable magic born of alpine authenticity, heartfelt hospitality, and a pioneering spirit open to the world. A magic that runs deep – shaped by over four centuries of hotel history. And kept alive by a host who sees tradition not as something to be preserved in place, but as an invitation to evolve: Maria Hauser.

Interview: Maria Hauser, Junior Manager of the Bio- and Wellnessresort Stanglwirt. Copyright: Bio- und Wellnessresort Stanglwirt.
Interview: Maria Hauser, Junior Manager of the Bio- and Wellness Resort Stanglwirt. © Wellnesshotel Stanglwirt.

The daughter of hotel legend Balthasar Hauser is not only the communicative face of the Stanglwirt, but also its creative force, spa visionary, and ambassador of heartfelt hospitality. After studying at a hotel management school in Sydney and gaining professional experience in California, Maria Hauser returned to her Tyrolean roots with fresh ideas and a global outlook. Today, she oversees PR, marketing, spa and shop concepts, as well as events at the Stanglwirt Bio- and Wellness Resort, which features over 170 rooms and a 12,000 sqm spa area. Lovingly referred to as the “green luxury hotspot of the Alps,” the Stanglwirt attracts celebrities from around the world – and yet remains what truly makes it so special: A place of connection, of genuine relationships, and of familial warmth. In large part, this is thanks to Maria Hauser, who speaks the language of tradition – and translates it with remarkable sensitivity into the present.

In the interview, she speaks about family ties, the art of creating emotional spaces, the essence of being human beyond roles – and about how imagination, creativity, and a deep connection to nature shape what the Stanglwirt truly is: an alpine original with soul.

Dear Ms. Hauser, the Stanglwirt looks back on over 400 years of lived hospitality – shaped throughout by many charismatic personalities. Which of these personalities or stories touches you personally the most? And how do you succeed today in making the Stanglwirt’s rich history tangible for your guests?

What makes the Stanglwirt so special to me is that elusive yet immediately palpable “spirit of place.” The Romans called it the "Genius Loci" – an invisible force that breathes soul into a place. Here, it is shaped by our surrounding nature at the foot of the Wilder Kaiser mountain, but also by our centuries-old tradition of hospitality, which has been in our family since 1722.

One story that deeply moves me is that of my grandmother, Anna Hauser. Sadly, I never had the chance to meet her – she passed away far too early at just 46. Now, in my early forties, I feel more than ever how precious time truly is. Although we never met, I feel as though I know her. The stories told about her have kept her spirit alive for me.

She was a woman with a big heart. She didn’t greet people with a handshake – she embraced them. She would often sit down with guests, simply out of warmth, and begin to sing. A cappella. Just her voice. And that voice, as witnesses recall, was full of warmth – and moved people deeply.

One especially touching story is that of a regular guest who was nearly blind. He always asked for a table by the swan pond – facing the Wilder Kaiser, which he could barely see, but longed to imagine. My grandmother would sit beside him and sing. No instruments, just her presence. According to those who were there, her heartfelt attention moved the man to tears. For me, the word host still holds this deeper meaning: to give. And that spirit of giving is something we’ve carried through generations.

Another story I treasure is about Empress Soraya of Persia, a regular guest of my grandmother. She often arrived unannounced. One day, all the tables in the inn were taken, except for a small one where two local workers sat in their work clothes. My grandmother respectfully asked the men if they’d mind sharing the table with the empress – and likewise asked the empress if it would be alright for her. Both said yes – and the three of them ended up having the most delightful time together. That story, too, speaks volumes about our values: building bridges, leading with the heart, and meeting people at eye level – regardless of social status.

The Hauser family making music together.
Copyright: Bio- and Wellness Resort Stanglwirt.
The Hauser family making music together.
© Wellnesshotel Stanglwirt.

The Stanglwirt is a heartfelt family endeavor: Your father is seen as a visionary hotel pioneer, your mother as the soul of the house. Your brother oversees gastronomy and agriculture, your sister manages administration, HR, and the Lipizzaner stud farm – while you are in charge of PR, marketing, spa, shop concepts and events. How do you manage such a clear division of responsibilities within the family – and how does the way you collaborate as a family inspire you?

We’re fortunate that, within our family, our genetic pool seems to have been distributed in such a way that each of us has different talents and areas of interest. That’s why our collaboration works so well – each of us is able to follow our own personal calling. And that is a true privilege. Since making music and singing together has always been part of our family life, I like to compare our sibling dynamic to a vocal trio: My sister sings the soprano, I sing the alto, and my brother carries the third voice – and together, it becomes a harmonious chord. The three of us are very complementary – we enrich and complete one another.

My sister is the pragmatic doer with a strong sense of structure. She leads our administrative department, human resources, and our traditional Lipizzaner stud farm with great dedication and passion. My brother is the grounded farmer with a deep connection to nature. He cares lovingly for our animals, oversees our agricultural and forestry operations, manages our fishery – and now also leads our CO₂-positive reverse power plant, which allows us to sustainably and climate-positively generate all the energy and electricity needed for our 12-hectare hotel property and its outbuildings. This area is of great importance to us, because agriculture is the very origin of the Stanglwirt – it’s where everything began, and we continue to cultivate it with conviction and pride.

I see myself as the voice of the family – my heart beats for design, brand development, and storytelling. I’m passionate about shaping our identity and sharing our story with the world. My father once said: “I can’t even explain why I did all this – I simply wanted to bring people joy.” And that’s exactly what I try to convey – through our visual language, our unique events, and our international communications.

What my father, Balthasar Hauser, created is—at least in my eyes—far more than a hotel. With the Stanglwirt, he built an entire world in which one’s inner child feels at home – and that, I believe, is why this place touches so many people. When he took over the business at the age of just 17, following the early death of his mother, the Stanglwirt was heavily in debt. There was no capital – only ideas and creativity. Out of necessity, he began to design and build things himself. Together with friends from the local brass band, he constructed the first restaurant, the Stangl-Alm, using reclaimed wood and a great deal of improvisation. Later came the revolutionary rock spa, built with real alpine boulders, green rooftops, and an architectural style that has never lost its unique character – bold, distinctive, and truly one of a kind. Because my father always believed in Goethe’s credo: “Anything that is meant to impress must have character.”

He never let himself be carried along by the mainstream – instead, he gave himself the time he needed, “so that the soul could catch up,” as he always says. One of his guiding principles was: “Ideas are cheaper than loans.” And everything he created was shaped by intuition, groundedness, and a deep understanding of what truly moves people – always in close connection with nature. Had he had more capital back then, he probably would have hired an architect – and perhaps never discovered the depth of his own creative potential.

As different as we all are, we share the same values: authenticity, a connection to nature, and leading with the heart.

The Stanglwirt is known as a magnet for celebrities – from Arnold Schwarzenegger and Matthias Schweighöfer to international film stars. They all seem to feel right at home with you. What do you think draws people from all over the world to the Stanglwirt? And how do you manage to create an atmosphere in which every guest – no matter how well-known – feels truly welcome and seen?

I believe that one of the things my father – and all of us – have succeeded in doing at the Stanglwirt is awakening a sense of childlike curiosity and imagination. There’s something about this place that stirs the inner child – and makes people feel at ease from the very beginning. That, I think, is a big part of the Stanglwirt’s magic. Especially sensitive, artistic souls immediately sense that this is something different – not just another five-star hotel with luxurious amenities. At the same time, what guests value here – whether they’re famous or not – is our calm, unpretentious warmth. We meet everyone with the same heartfelt attentiveness, regardless of their name or social standing. Because those who live in the public eye are often reduced to their success or their role. Many of them long to be seen not as the celebrity, but simply as a person.

And that’s exactly what they find here. For us, it’s essential to meet people in a genuine, grounded, and respectful way – as human beings, not as roles. Of course, we offer all the amenities of a five-star resort – but what truly sets us apart is the feeling of being at home. A sheltered space where you can exhale, slow down, and simply be yourself. I think of Arnold Schwarzenegger, for example, who’s been coming to us regularly for more than 15 years now. By now, we share a genuine friendship – and I’m deeply grateful for that. When I ask him upon arrival if I should show him the way to his room, he usually smiles and says: “I know where I’m going – I’m at home here.” And that’s the feeling many of our guests share. We often hear – or read – comments like: “We can’t explain it exactly – but we instantly feel at home here.” That kind of feedback was the inspiration behind our slogan: “…daheim beim Stanglwirt”“at home at the Stanglwirt.”

You grew up in one of the most renowned hotels in the Alps – surrounded by guests, hosts, and a deeply rooted tradition of hospitality. How did this unique childhood shape you? What does it truly mean to be a host – in the most authentic sense of the word?

The Stanglwirt stands for traditional architecture. Copyright: Bio and Wellness Resort Stanglwirt.
The Stanglwirt stands for traditional architecture.
© Wellnesshotel Stanglwirt.

I quite literally grew up in the business – not in a traditional private home, but right in the heart of the Stanglwirt. Our family apartment is part of the hotel grounds, my parents were always hosts – and so it was only natural that our childhood was closely tied to experiencing and helping shape hospitality. There were no classic weekends or traditional family vacations – for us, Christmas always included performing music for our guests. And we still do it today: our own children – now 12, 7, 5 and 3 years old – already join us on stage. My eldest sang her first solo in front of 300 guests when she was just six.

Another highlight of the holiday season takes place in our "Tenne" – the high-ceilinged hotel bar. There, the "Christkind" floats through the room: a girl from the local climbing club, fearless and nimble, flies through the air on an invisible zipline, showering the children with gifts. It was one of my father’s ideas – and a tradition that makes children’s eyes sparkle with joy. Afterwards, we retreat as a family to our old, rustic living room – with straw stars on the farmhouse-style Christmas tree. Cozy. Simple. Rooted.

Of course, that childhood had two sides. There were moments when I wished I had my parents all to myself – like some of my friends did. At the same time, my childhood was incredibly rich and colorful – full of moments, real encounters, warmth, and a deep connection to nature. Many guest children became friends – some for life. We ran across the Kaiserwiese, played hide and seek, and spent time with the animals.

As a family, we learned to pitch in from an early age. While my friends were at the Goinger Badesee, we were out in the fields together, raking hay. Because alongside the hotel, the Stanglwirt has always been a working farm – and my parents placed great importance on ensuring that we never lost touch with nature, or with the value of working with our hands.

You studied hospitality in Sydney and gained international hotel experience in California. What did you bring back from the world to the Stanglwirt – and what ultimately drew you home again?

The Stanglwirt’s legendary rock pool.
Copyright: Günther Standl, Bio- and Wellness Resort Stanglwirt.
The Stanglwirt’s legendary rock pool.
© Günther Standl, Wellnesshotel Stanglwirt.

Sometimes, the most important turning points in life arise from a moment of crisis. When my first great love ended after several years, I was 21 – and suddenly felt a clear inner pull: "I need to go out into the world." I didn’t know exactly where – it was a gut feeling, an inner impulse, much like the one my father must have had when he began building the Stanglwirt with his own hands, out of necessity. These impulses often lead us to our true purpose.

So I moved to Sydney, where I continued my studies – which I had begun at the Management Center in Innsbruck – at the International College of Tourism & Hospitality. A magical place, set in an old monastery that looked like something out of a Harry Potter movie. I lived on campus, in a former nun’s cell – very ascetic: one desk, one bed, one closet. I shared the kitchen and bathroom with fellow students from all over the world. More than 70 nations were represented – a vibrant mosaic of cultures. Every third student came from a different country.

I learned to navigate unfamiliar contexts, made connections while brushing my teeth in the shared bathroom, and worked on group projects with a Chinese student, a South African, a Brazilian – and me, the European. What I learned went far beyond the core subjects of tourism. It was a crash course in open-mindedness, communication, confidence, and lived tolerance.

While working on my final thesis, I received a phone call I’ll never forget. I was sitting in the library in Sydney, surrounded by green-shaded reading lamps, when my phone rang. It was the General Manager of a luxury hotel in California – an Austrian who knew my academic background and had heard my story. Would I like to work for him? Of course, I said yes – straight from the heart. And just like that, the next chapter began – in San Diego. On my very first day at work, I met California’s then-governor, Arnold Schwarzenegger. I had no idea at the time that this brief encounter would turn into a lasting friendship.

Those years abroad shaped me deeply. Back then, I was shy, avoided cameras, practically ran from them. That I now handle PR for the Stanglwirt, give interviews, and speak on international stages – I would never have believed it. But life tends to challenge us precisely in the areas where our greatest growth awaits.

What did I bring back from my five years in Australia and California? The courage to approach people with an open heart. A love of diversity. A sense of global-mindedness. And the deep understanding that true hospitality is never about status. Ultimately, I returned to the Stanglwirt out of a sense of familial connection – but also, I think, because I wanted to share all the beauty the world had taught me. With our guests. With our team. And maybe even with the next generation.

Waking up at the Stanglwirt feels like stepping into a surreal dreamscape: The majestic Wilder Kaiser mountain within reach, lush green meadows where Lipizzaner horses graze, treehouses in the garden, aquariums nestled in the Alps, and a spa landscape that feels straight out of a fairytale. Here, guests experience first-hand that “wonder is the beginning of all wisdom” – as Aristotle and Plato once said. Where do you draw your ideas from? How do you nurture your creativity – and how important is wonder to you personally?

Magic sunrise. Copyright: Bio and Wellness Resort Stanglwirt.
Magic sunrise. © Wellnesshotel Stanglwirt.

Wonder plays a central role in my life. I consider it a true gift to be able to marvel again and again at what we so often take for granted – the first birdsong in spring, the rhythmic tapping of rain, or the awakening of nature as the world emerges from its winter slumber. Especially in the everyday and the seemingly small, I often find the greatest happiness. As Pearl S. Buck so beautifully put it: “The true art of living lies in seeing the wonderful in the ordinary.”

My inspiration comes from many sources – but above all from my intuition. In the past, it was more of an unconscious feeling. Today, I follow it quite deliberately. When I develop ideas, there’s usually a sensation first – an impulse. And I trust it, because I’ve learned over time: my inner voice has never led me astray. Even detours and personal setbacks – like my divorce while raising two small children – didn’t weaken me. On the contrary: they made me stronger. They deepened my empathy, sharpened my self-awareness, and helped me grow. I also draw creative energy from movement – whether it’s exercising outdoors or dancing. Dancing helps me switch off my mind, feel myself, and be fully in the moment. And just as inspiring are genuine encounters with people who are on the same wavelength – these moments of connection always give me strength and new energy.

You are considered a pioneer of “green luxury” – long before sustainability became fashionable. How did your vision of combining environmental awareness with sensual luxury come about? And what steps are you taking at the Stanglwirt to harmonize ecology, regionality, and comfort?

Green roofs – one of the Stanglwirt’s signature features. Copyright: Bio and Wellness Resort Stanglwirt.
Green roofs – one of Stanglwirt’s signature features.
© Wellnesshotel Stanglwirt.

For us, sustainability was never a marketing concept – it has always been a lived conviction. My father, Balthasar Hauser, was a true pioneer in this area – though he never set out to be one. To him, it was simply natural to think and act in harmony with nature. He grew up the son of a farmer, deeply connected to the land and the cycles of life, and for him it was only logical to carry that mindset into the hotel.

As early as the 1980s, he began building according to ecological principles: green roofs, sustainable and regional materials, and seamless transitions between old and new. It was always important to him that guests wouldn’t notice where something had been added – because everything should feel like one cohesive whole. By staying true to our values, we’ve created a timeless atmosphere, where old and new blend harmoniously. Take our rock spa (Felsenbad), for example – it’s as old as I am. But you’d never know it. There are no jarring contrasts – just one visual continuity. A more recent milestone in our sustainability journey has been the launch of our own reverse power plant – a project particularly close to our hearts. It’s based on Austrian SYNCRAFT technology and allows us to generate 100% sustainable, climate-positive energy and electricity from wood waste sourced from our own forests – we manage around 150 hectares of farmland and woodland. I like to explain it with a simple image: the wood waste is shredded, then floats like an astronaut in a vacuum. This movement generates energy – not just CO₂-neutral, but CO₂-positive. A by-product of the process is highly fertile biochar, which we return to our fields – closing the natural loop. Today, we supply our entire hotel property – roughly 12 hectares – entirely by ourselves. In fact, we produce more energy than we use. That means we can heat all of our outdoor pools to even more comfortable temperatures – with a clear conscience, because we’re fully self-sufficient.

We also live our values through our cuisine: Our cows are not raised for meat, but as milk producers – and they provide the hay milk we use in our very own cheese production. Our cheesemaker, Anna – a passionate young woman – produces our award-winning Stanglwirt mountain cheese as well as mozzarella, gouda, quark and yogurt, all on site. The butter at our breakfast buffet, the milk in your cappuccino – it all comes from our own animals. And what we don’t produce ourselves, we source as regionally as possible. We also want our guests to experience this commitment first-hand: In the future, we’ll offer guided tours of the reverse power plant, because we believe sustainability shouldn’t happen behind closed doors – it should be transparent, honest, and inspiring.

After so many years in the industry – is there a special encounter with a guest or a particular moment that has stayed with you to this day?

There have been many special encounters that have stayed with me – but often, it’s the quiet, unexpected moments that touch me the most. Not long ago, we had the singer Shirin David as our guest. She and her team took a short break from touring, accompanied by her British tour bus driver – an older gentleman who was quietly and humbly delighted to be staying with us. When I struck up a conversation with him, he told me that for years, while driving past our hotel on tour, he had always dreamed of staying at the Stanglwirt one day. And now, that dream had come true. I’ve rarely witnessed such genuine, heartfelt joy – it gave me goosebumps, and it’s a moment I’ll carry with me for a long time. Moments like these capture what the Stanglwirt is really about: humanity – regardless of background or status.

Another wonderful example is former EU Commission President Jean-Claude Juncker, who regularly joins the locals at our traditional "Stammtisch" to play cards and reflect on life. Encounters like these are a true gift to us.

You don’t just design spaces – you create emotional experiences. What, in your view, is the secret behind a space that truly touches people – one that allows them to relax and recharge? And what sets the Stanglwirt Spa apart from other wellness areas in top-tier hospitality?

One of Stanglwir's Junior Suites. Copyright: Bio- and Wellness Resort Stanglwirt.
One of Stanglwir's Junior Suites. © Wellnesshotel Stanglwirt.

For me, the creation of a space doesn’t begin with interior design – it begins with an inner mindset. It’s all about the intention behind the design. The spirit, the effort, the devotion you put into it. That’s why I firmly believe a space only begins to resonate when it’s created with heart and soul – not by following a formula, but with sensitivity. And with reserve. Because this concept of reserve runs like a red thread through the way we think. And it’s not only about spatial reserve – generosity in architecture – but about something far deeper: mental, physical, emotional, and energetic reserve.

My father always says: “A person needs reserves to stay strong. Someone who is constantly running on empty – physically, financially, or emotionally – loses their strength.” The same applies to spaces. Rooms that are cramped, dense, and purely functional leave no room to breathe. But spaces with reserve – they offer freedom, stillness, and strength. That’s why, for us, it was never a question that the most beautiful spots in the hotel shouldn’t be reserved for suites alone – but also for our spa treatment rooms. Many hotels place their massage rooms wherever there’s leftover space – assuming that the guest will be lying face-down anyway. We see it very differently. For us, every room, every treatment, every detail has meaning. Our massage rooms are bright, spacious, with sweeping views of the mountains. Because wellness engages all the senses.

This generosity of space doesn’t just benefit the guest – it also uplifts our staff. Those who work with energy all day need sources of energy themselves – and a setting that nourishes rather than drains. Another example of my father’s philosophy is the construction of our large Kaiserbogen – now home to our iconic lobby and Tenne bar, with direct views into the Lipizzaner riding hall. When construction began, some fellow hoteliers visited the site, looked around, and asked: “Balthasar, you’re planning to put a wall here, right?” Our suites also caused surprise at first. One of the early questions was: “How many people are supposed to stay in a room this size?” My father’s answer was simple: “Two.” Perplexed faces. Because what they saw was a 70-square-meter suite with an open fireplace, a vast living and sleeping area facing the Wilder Kaiser – our version of a sea view. Flooded with light. Spacious. For just two people. But that’s exactly what he intended: reserve. Space that breathes. Light, air, freedom. And a feeling you can’t calculate: a sense of liberation. While others saw square meters as a monetary calculation, he thought in terms of atmosphere and impact.

For him, a room wasn’t just a place to sleep – it was a place to come alive. That, for me, is the secret of a space that truly touches people: It doesn’t just provide what you expect – it offers what you didn’t even know you were looking for. Calm. Clarity. Inspiration.

Which new wellness trends do you see emerging in the hospitality industry over the coming years? And on a more personal note – what are you most looking forward to?

Stanglwirt's "Festival of Joy". Copyright: Bio- and Wellness Resort Stanglwirt.
Stanglwirt's "Festival of Joy". © Wellnesshotel Stanglwirt.

To me, wellness means so much more than saunas, swimming pools, and saltwater baths. I’m convinced that the future belongs to formats that truly move people – not just physically, but also emotionally and mentally. That’s why I launched a personal passion project here at the Stanglwirt: the “Festival of Joy”, which will take place for the fourth time this year from June 24 to 27.

As is often the case, the idea came to me intuitively. The goal was to create a space for genuine connection, inspiration, and positive energy. A place where people can encounter new perspectives and meet others who are fully engaged in life – high performers, entrepreneurs, creatives – who are open to existential questions, personal growth, and inner transformation. Because for me, that’s what modern wellness is really about: a fusion of groundedness and consciousness, of performance and purpose. With the "Festival of Joy", we’re staying true to our values and our history. The Stanglwirt has always been a place of meeting – a space for meaningful connection. And I believe that we hoteliers will increasingly become curators of such spaces. Places that don’t just offer comfort, but create resonance. Our festival is designed to be just such a space. We’re bringing in inspiring speakers like former SPAR board member Gerhard Drexel, bestselling author Lars Amend, media executive Stefan Schäfer, and YouTube star Sally from “Sallys Welt.” Alongside them: creative sessions, dance workshops, talks and interactive formats – all with one shared goal: more joy, more meaning, more connection.

Another project that currently excites me is the creation of a new longevity institute for bon vivants – which we’re planning with external experts in a previously unused wing of our expansive spa. Again, it’s not about rigid self-optimization or denial – but about holistic health, mindful living, and a conscious use of one’s inner resources. Because whether at the festival, in the spa, or in daily life – in the end, it’s not about how long we live, but how deeply, consciously, and meaningfully we use the time we’ve been given.

Mindfulness, grounding, and a deep connection to nature – all of this is ever-present at the Stanglwirt. How do you personally manage to stay centered, despite the many roles you fill – as entrepreneur, mother, host, and creative force? And how do you navigate the balancing act between these very different worlds?

Fine dining experience at the Bio- and Wellness Resort Stanglwirt. Copyright: Bio- and Wellness Resort Stanglwirt.
Fine dining experience at the Bio- and Wellness Resort Stanglwirt. © Wellnesshotel Stanglwirt.

Staying connected to myself is one of the greatest challenges in my everyday life – and at the same time, one of the most meaningful tasks. What helps me most is nature. The view of the Wilder Kaiser, moving in the fresh air, marveling at small and simple things – all of that grounds me. I also draw tremendous strength from meaningful encounters with people. For me, every true encounter is an exchange of energy – and when it happens from heart to heart, it deeply nourishes me.

At the same time, I know that I wouldn’t be able to pursue my professional path with such dedication and consistency without the support of my private life. I am endlessly grateful for my greatest joy – my children and my partner, who give me strength, love, and a deep sense of purpose. This balance between vocation and family is the greatest gift – and perhaps the key to how I manage to walk between different worlds while still staying true to myself.

Is there a book that has had a lasting impact on you? A work – or perhaps several – that you return to again and again, and that has changed the way you view life?

One book that had a profound impact on me early on was The Alchemist by Paulo Coelho. I read it in my early twenties, and it deeply moved me. The story – about the courage to follow one’s path in life, to read the signs of the universe, and to trust the voice of the heart – gave me so much at the time. In fact, I went on to read many of Coelho’s works – and yes, I secretly keep manifesting that he might one day join us at the "Festival of Joy". He now lives in Switzerland – so it wouldn’t even be that far-fetched.

A second book that recently left a lasting impression on me is the biography of Arnold Schwarzenegger. I didn’t just read it because he has been a dear friend for many years – but because the book itself is incredibly inspiring. The clarity with which he writes about his principles, his determination, his attitude toward life – it’s truly impressive.

He didn’t just build one, but three world-class careers: as a bodybuilder, as an actor, and as a politician. And all this despite coming from very humble beginnings. His story shows what’s possible when you believe in yourself, work hard, and never lose sight of your vision. It’s a book I wholeheartedly recommend.

To conclude with a heartfelt question from our interview series: If you could pass on just one life lesson to someone – what would it be?

The Stanglwirt: A true paradise for golfers as well. Copyright: Bio- and Wellness Resort Stanglwirt.
The Stanglwirt: A true paradise for golfers as well.
© Wellnesshotel Stanglwirt.

If I could pass on just one life lesson, it would be this: “Open your heart – and follow it.” To me, the heart is a wiser guide than the mind. It’s about perceiving that inner voice – the one that often speaks softly – trusting it, and then having the courage to follow your intuition. Because very often, the inner voice is the most honest compass we have. Every time I’ve followed my heart, it has led me to the right place – even if the road wasn’t always easy.

Another thought that has stayed with me for many years is a quote by Goethe, which I even have printed on my business card: “What comes from the heart, touches the heart.” And I believe that’s true for so many things – whether it’s in designing spaces, in human connection, or in communication. When something is done with true conviction and from a pure heart, people feel it. That’s when real connection happens – not through perfection, but through authenticity.

Mindful Moments – Conversations That Inspire

In our new online magazine format “Mindful Moments – Conversations That Inspire,” we speak with hoteliers, spa experts, doctors, wellness consultants, and other fascinating individuals we’ve had the pleasure of meeting during our Wellness Heaven journeys around the world over the past 20 years. What unites them all is a shared passion: the pursuit of well-being and a fulfilled life - for themselves and for others. We explore the secrets behind happiness, contentment, and personal success. We shine a light on emerging wellness trends while also honoring time-tested practices that have offered people meaning and joy for centuries. We reflect on the thoughts of great philosophers and ask about the books that have moved and inspired our guests. And of course, we take our readers along to truly special places - destinations blessed with breathtaking nature and vibrant ideas that nourish both body and soul. We hope that these encounters resonate with you as deeply as they have with us - and inspire you to shape your own life journey as uniquely, consciously, and joyfully as possible. Bon voyage and happy readings!





Magazin: Alle Artikel Magazin: Alle Interviews FOCUS Experten Artikel Interview in der Frankfurter Rundschau

Bekannt aus den Medien

HOTEL SUCHE

Mein Ort

Radius: 150 km

  • Wellness
  • Features
  • Sortierung

Preis / ÜN: 0€ bis 1000€

Bewertung ab: 0

Hotel des Monats

Wellnesshotel des Monats: LA MAISON hotel & spa
LA MAISON hotel & spa Savoir-vivre & Spa

2 ÜN inkl. Frühstücksbuffet, 1x 3-Gänge-Menü „PASTIS“, 1x 4-Gänge Menü „Gourmand“. Erleben Sie den neuen 2.000 qm großen LA MAISON spa.

2

ÜN/HP ab 430 €

SOMMER-SPECIAL

Wellness Spezialpreise
Spezialpreise im Sommer

Wellnesshotels im Sommer: Sonder-Angebote bei Wellness Heaven.

Ersparnis bis zu -20 %

GEWINNSPIEL

Wellnesshotel Gewinnspiel
Wellnesshotel Forsthofalm Wellnessurlaub in Österreich zu gewinnen

Gewinnen Sie 3 Übernachtungen für 2 Personen im 4*S Wellnesshotel.

Gutschein-Wert: 1.300 €
Wellness Heaven Awards

Wählen Sie Ihren Hotel-Favoriten und gewinnen Sie eine von 12 Wellness Reisen der Superlative im Wert von über 27.500 €

Neue Bewertungen

  • Neue Hotel Bewertung: Hotel Exquisit |

    Hotel Exquisit

    17.07.

    9.18

  • Neue Hotel Bewertung: Hotel Kaiserhof |

    Hotel Kaiserhof

    16.06.

    9.34

  • Neue Hotel Bewertung: Das König Ludwig Inspiration SPA |

    Das König Ludwig Inspiration SPA

    06.06.

    9.28

  • Neue Hotel Bewertung: Bio- und Wellnesshotel Stanglwirt |

    Bio- und Wellnesshotel Stanglwirt

    18.04.

    9.62

Neu im Guide

  • Neues Wellnesshotel: Hotel Marten | Hinterglemm

    Hotel Marten

    Salzburger Land

  • Neues Wellnesshotel: LA MAISON hotel & spa | Saarlouis

    LA MAISON hotel & spa

    Saarland

  • Neues Wellnesshotel: Seehotel am Stausee | Gerolstein

    Seehotel am Stausee

    Rheinland-Pfalz

  • Neues Wellnesshotel: Schlosspark Mauerbach Resort & Spa | Mauerbach

    Schlosspark Mauerbach Resort & Spa

    Niederösterreich